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Wie Floskeln in der HR-Kommunikation
Unsicherheit statt Klarheit schaffen
Klicken Sie auf die Schaltfläche „Play“, um das Webinar vom 1. Dezember 2025 als Wiederholung anzusehen.
Eine Transkription in den drei Landessprachen ist verfügbar. Wählen Sie die gewünschte Sprache in den Betrachtungseinstellungen aus.
Als Ergänzung zum Webinar bietet Ihnen Angelika Ramer zwei Boni:
- Das Booklet « klar mit charme» (82 Seiten) : in kompaktes, praxisnahes Arbeitsmittel für alle, die online kommunizieren – klar, empathisch und ohne Floskeln. Es zeigt typische Stolperfallen in digitalen Gesprächen auf und bietet Alternativen, die sowohl verständlich als auch menschlich sind.
- Die 20 Wertekarten von Osorno : diese Karten machen sichtbar, was oft zwischen den Zeilen steckt: die innere Haltung hinter alltäglichen Begriffen – und den Wert, den sie transportieren. verbindet ein konkretes Wort mit einer Haltung, einem zentralen Wert und einem kurzen, inspirierenden Satz.
Die PowerPoint-Präsentation von Angelika Ramer können Sie hier aufladen.
Das Webinar
Freundliche Formulierungen, höfliche Floskeln und „weichgespülte“ Worte gehören zum Alltag in der HR-Kommunikation. Doch anstatt Sicherheit zu schaffen, bewirken sie oft das Gegenteil: Unklarheit, Missverständnisse – und manchmal sogar Vertrauensverlust.
In diesem Webinar beleuchten Stephan Lendi und Angelika Ramer, warum gerade im HR klare, ehrliche und wertschätzende Sprache so entscheidend ist. Sie erfahren, wie Sie typische Kommunikationsfallen erkennen und vermeiden – und wie Sie mit einfachen, sofort umsetzbaren Techniken Botschaften entwickeln, die verständlich, authentisch und verbindlich wirken.
Dieses Webinar zeigt auf:
- Warum Floskeln und „Füllwörter“ in HR-Kommunikation mehr schaden als helfen
- Wie Sie Unsicherheiten vermeiden und Vertrauen durch klare Sprache schaffen
- Mit welchen einfachen Techniken Botschaften sofort verständlich und verbindlich werden
Ein Muss für alle, die in HR, Führung oder Kommunikation tätig sind – und Sprache als strategisches Werkzeug nutzen möchten.
Referentin : Angelika Ramer
Kommunikationsberaterin, Werte-Coach, Autorin und Inhaberin von Osorno.
Angelika Ramer brennt für Sprache – gesprochen wie geschrieben – und für Begegnungen mit Menschen auf dem Weg zu ihrem inneren Feuer.
In ihrer Arbeit für Unternehmen und Einzelpersonen geht es ihr um Werte, klare Kommunikation und lebendige Gespräche, immer mit dem Ziel: gute Lösungen, Leichtigkeit und Freude. In Workshops, Impulsprogrammen und Beratungen schaut sie hinter die Kulissen: Drückt Sprache wirklich das aus, was gesagt werden soll? Humor ist dabei stets ein fester Begleiter.
Moderator : Stephan Lendi
Kommunikationscoach, Moderator und Medienprofi.
Mit Feingefühl, Struktur und Klarheit führt Stephan Lendi durch Gespräche und bringt komplexe Themen auf den Punkt.
Fragen & Antworten
1. Wann dürfen Ich-Botschaften in der HR-Kommunikation verwendet werden?
Ich-Botschaften sind immer dann sinnvoll, wenn die Beziehungsebene wichtig ist und Verantwortung klar gezeigt werden soll. Sie wirken ehrlich, direkt und verhindern, dass Aussagen belehrend oder anklagend klingen. Besonders in sensiblen Situationen – etwa bei Rückmeldungen, Eskalationen oder Absagen – schaffen sie Nähe und zeigen, dass eine reale Person kommuniziert und nicht ein „System“. So entsteht Vertrauen, ohne die professionelle Distanz aufzugeben.
2. Was unterscheidet problemfokussierte von lösungsorientierter Kommunikation?
Problemfokussierung dreht sich um Fehler, Defizite und Hürden – dadurch geraten Menschen schnell in eine Defensive Haltung. Lösungsorientierung hingegen zeigt Perspektiven, nächsten Schritte und Gestaltungsräume auf. In der HR-Kommunikation wirkt diese Haltung motivierend, fördert Kooperation und erleichtert es Mitarbeitenden oder Bewerbenden, aktiv mitzuwirken. Sie nimmt Druck heraus und schafft Klarheit, wie man vorwärtskommt, statt wie man steckenbleibt.
3. Warum sollten „leider“ und Passivformen sparsam eingesetzt werden?
„Leider“ wird häufig unbewusst als Vorwurf genutzt und signalisiert Enttäuschung oder Kritik, selbst wenn das nicht beabsichtigt ist. Passivformen entpersonalisieren die Aussage und vermitteln Distanz oder Bürokratie. Aktive und klare Formulierungen dagegen schaffen Nähe, denn sie zeigen, wer handelt und wie die Situation eingeordnet ist. Dadurch wird die Botschaft für das Gegenüber nachvollziehbar und fair.
4. Wie schafft klare Sprache Vertrauen — besonders in sensiblen HR-Situationen?
Vertrauen entsteht durch Klarheit, Wärme und nachvollziehbare Aussagen. Wer direkt sagt, was Sache ist und welche Optionen bestehen, wirkt zuverlässig und berechenbar. In schwierigen HR-Situationen – etwa bei Absagen, Konflikten oder Unsicherheiten – hilft eine verständliche Struktur: ein klarer Einstieg, eine transparente Erklärung und ein offener Abschluss mit der Möglichkeit zur Rückfrage. So fühlt sich das Gegenüber ernst genommen und nicht allein gelassen.
5. Wie erkennt man indirekte Vorwürfe — und wie formuliert man sie wertschätzend um?
Indirekte Vorwürfe entstehen, wenn man Unzufriedenheit durch Formulierungen transportiert, die eigentlich neutral wirken sollten. Typisch sind versteckte Bewertungen oder Formulierungen, die auf Versäumnisse hindeuten. Wertschätzende Kommunikation benennt dieselben Fakten, aber ohne die Person zu bewerten. Dies gelingt durch eine neutrale Beobachtung, eine klar formulierte Bitte und die Einladung zum Dialog.
6. Wie formuliert man verbindliche Botschaften, ohne autoritär zu wirken?
Verbindlichkeit lebt nicht von Druck, sondern von Klarheit. Menschen wirken eher mit, wenn sie wissen, warum etwas wichtig ist und welche Handlungsmöglichkeiten sie haben. Statt strikte Anweisungen zu geben, hilft es, den nächsten Schritt, die Frist und die Gründe klar zu benennen. Auch Alternativen oder Kontaktmöglichkeiten tragen dazu bei, dass sich das Gegenüber ernst genommen und nicht bevormundet fühlt.
7. Wann ist „Blümchensprache“ sinnvoll — und wann wirkt sie unglaubwürdig?
Freundliche, weiche oder wertschätzende Formulierungen sind im HR oft sehr wirksam – besonders, wenn es um Menschen, Emotionen und Übergänge geht. Sie zeigen Respekt und erleichtern schwierige Botschaften. Unglaubwürdig wirkt „Blümchensprache“ jedoch, wenn sie Probleme beschönigt, als Floskel erscheint oder im Widerspruch zur eigentlichen Botschaft steht. Die Kunst besteht darin, warm und menschlich zu kommunizieren, ohne die inhaltliche Klarheit zu verlieren.

