Wollen Sie Ihre Unternehmenskultur nicht dem Zufall überlassen – sondern aktiv gestalten? Dann hören Sie sich dringend dieses Webinar (Dauer : 60 Minuten)!

Dr. Patrick Mollet, Mitinhaber von Great Place To Work® Schweiz,  zeigt die Bedeutung einer starken Unternehmenskultur und wie diese konkret gefördert werden kann.

Klicken Sie unten auf die Schaltfläche „Play“, um das Webinar vom 5. Mai 2025 als Wiederholung anzusehen.

Eine Transkription in den drei Landessprachen ist verfügbar. Wählen Sie die gewünschte Sprache in den Betrachtungseinstellungen aus.

Referent : Patrick Mollet

Dr. Patrick Mollet ist Unternehmer, Future-of-Work-Experte und Mitinhaber von Great Place to Work Schweiz.

Seit über 20 Jahren begleitet er Organisationen dabei, eine vertrauensvolle Arbeitsplatzkultur zu entwickeln, in der Mitarbeitende ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Sein HR-Tech-Startup Eqipia verkaufte er 2016 an XING. Als Content Creator auf LinkedIn, YouTube und TikTok sowie als Keynote Speaker teilt er seine Gedanken zur Zukunft der Arbeit mit einem breiten Publikum.

Ulrike Liebert ist Gründerin und Geschäftsführerin von Generation 65 Plus

Moderator : Stephan Lendi

Stephan Lendi ist Moderator, Coach und Kommunikationsberater.

Mit über 20 Jahren Erfahrung unterstützt er Führungskräfte und Teams dabei, sich klar, souverän und wirkungsvoll zu präsentieren – sei es in internen Gesprächen oder auf der Bühne.

Fragen & Antworten

    1. Was macht einen Arbeitgeber heute wirklich attraktiv – jenseits von Gehalt und Benefits?

    Ein wirklich attraktiver Arbeitgeber zeichnet sich durch eine vertrauensbasierte Arbeitsplatzkultur aus. Vertrauen ist die Grundlage für Engagement, Zusammenarbeit und Loyalität. Besonders wichtig ist dabei, dass sich alle Mitarbeitenden – unabhängig von ihrer Rolle oder ihrem Hintergrund – respektiert, einbezogen und wertgeschätzt fühlen. Organisationen, die das aktiv fördern, gelten in den Augen ihrer Mitarbeitenden als grossartige Arbeitgeber.

    2. Wie wirken sich Unterschiede in der Unternehmenskultur konkret auf die Mitarbeiterbindung aus?

    Sehr deutlich. Unsere Daten zeigen: Mitarbeitende, die ihren Arbeitgeber als vertrauensvoll und unterstützend erleben, bleiben signifikant länger im Unternehmen. In einer Zeit, in der gerade jüngere Generationen bereit sind, häufiger den Arbeitgeber zu wechseln, ist eine starke Kultur ein wirksamer Schutzfaktor gegen Fluktuation.

    3. Wo liegen die grössten Defizite im Führungsverhalten heutiger Unternehmen?

    Viele Führungskräfte nehmen sich nicht ausreichend Zeit für echte zwischenmenschliche Nähe. Das beginnt beim Zuhören und zeigt sich bei fehlender Einbindung in Entscheidungen, mangelnder Anerkennung oder einem zu starken Fokus auf Kontrolle statt Vertrauen. Mitarbeitende wünschen sich authentisches Interesse an ihrer Person und eine Führung, die fördert und beteiligt, nicht nur verwaltet

    4. Was unterscheidet die sogenannten Best Workplaces in der Schweiz konkret vom Durchschnitt?

    Die Unterschiede sind klar messbar. In Best Workplaces sagen beispielsweise über 85 Prozent der Befragten, dass ihre Führungskräfte die besten Eigenschaften der Organisation vorleben und klare Ziele vermitteln. In durchschnittlichen Unternehmen liegt dieser Wert teils 20 bis 30 Prozentpunkte tiefer.

    Auch Aspekte wie Teamgeist, Stolz auf die Arbeit oder gelebte Beteiligung sind dort deutlich ausgeprägter

    5. Wie relevant ist die Frage nach dem Arbeitsort – vor Ort, hybrid oder remote?

    Sehr relevant. Unsere Studien zeigen, dass Mitarbeitende mit hybriden Arbeitsmodellen nicht nur zufriedener sind, sondern auch seltener den Wunsch äussern, den Arbeitgeber zu wechseln. Besonders entscheidend ist dabei aber die Frage der Autonomie: Wer selbst mitentscheiden darf, wo gearbeitet wird, fühlt sich stärker wertgeschätzt und ernst genommen.

    6. Gibt es einen Zusammenhang zwischen einer positiven Arbeitsplatzkultur und wirtschaftlichem Erfolg?

    Ja, und zwar einen direkten. Unternehmen mit einer positiven, vertrauensvollen Kultur sind produktiver, effizienter, innovativer und widerstandsfähiger gegenüber Krisen. Sie erzielen bessere Geschäftsergebnisse, weil Mitarbeitende sich stärker einbringen, loyaler sind und Kunden spürbar zufriedener reagieren. Gute Kultur ist also kein „Nice-to-have“, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor.

    7. Was raten Sie Unternehmen, die sich in Richtung einer besseren Kultur entwickeln wollen ?

    Der wichtigste erste Schritt ist das echte Zuhören. Nur wer versteht, was seine Mitarbeitenden bewegt, kann zielgerichtet handeln. Danach geht es darum, konkrete Massnahmen zu ergreifen: Führungs-kräfte entwickeln, Kommunikation verbessern, Beteiligung fördern und Anerkennung sichtbar machen.

    Kulturarbeit ist ein langfristiger, aber lohnender Prozess – und jeder Schritt zählt.

    8. Welche Vorteile bietet eine altersdiverse Belegschaft?

    Ein Team mit verschiedenen Altersgruppen bietet Synergieeffekte, die die Produktivität und Innovationskraft eines Unternehmens steigern können:

    • Erfahrung trifft Innovation: Während ältere Mitarbeitende durch ihr Fachwissen und ihre Routine punkten, bringen jüngere Kolleginnen und Kollegen neue Perspektiven und technologische Expertise mit.
    • Geringere Fluktuation: Ältere Mitarbeitende sind oft loyaler und wechseln seltener das Unternehmen – das reduziert Kosten für Recruiting und Einarbeitung.
    • Verbesserte Kundenkommunikation: In Branchen mit breit gefächerter Kundschaft ist eine altersdiverse Belegschaft von Vorteil, da unterschiedliche Generationen oft besser auf die Bedürfnisse gleichaltriger Kunden eingehen können.
    • Bessere Teamkultur: Unternehmen, die eine ausgewogene Altersstruktur fördern, profitieren von einem stabileren Arbeitsklima und einer besseren Konfliktlösungskompetenz.

    9. Wie können Unternehmen eine altersfreundliche Unternehmenskultur schaffen?

    Eine altersfreundliche Unternehmenskultur bedeutet, dass Mitarbeitende unabhängig von ihrem Alter Wertschätzung erfahren und in ihrer Entwicklung unterstützt werden:

    • Altersdiverse Teams fördern: Teams sollten bewusst altersgemischt zusammengestellt werden, um von den jeweiligen Stärken zu profitieren.
    • Vorurteile abbauen: Unternehmen sollten gegen Altersstereotype ankämpfen (z. B. „Ältere sind weniger flexibel“) und eine inklusive Kultur schaffen, in der alle Generationen gleichwertig sind.
    • Lebenslanges Lernen ermöglichen: Weiterbildung sollte für alle Altersgruppen zugänglich sein – nicht nur für junge Talente.
    • Beteiligung an Entscheidungen: Ältere Mitarbeitende sollten aktiv in Veränderungsprozesse eingebunden werden, um ihre Perspektiven und Erfahrungen zu nutzen.
    • Gesundheitsförderung als Teil der Unternehmenskultur: Ein bewusster Umgang mit physischer und psychischer Gesundheit sorgt dafür, dass Mitarbeitende langfristig motiviert und leistungsfähig bleiben.